Rechtzeitig zum Ende der Regular Season finden sich die Guggenberger Legionäre als Team wieder, gewinnen doppelt gegen Stuttgart und sorgen nebenbei für etwas Spannung in der Liga.
Back on track: mit zwei Siegen bei den Stuttgart Reds haben die Guggenberger Legionäre ihrem Negativlauf ein deutliches Ende gesetzt. Es waren besondere Spiele, bei denen Coach Martin Helmig ein paar Überraschungen auf Lager hatte. Bereits im Vorfeld des Spieltages setzte die Sportliche Leitung klare Zeichen. Das sorgte auch für durchaus überraschende Positionswechsel.
Vance macht Pause
Die Legionäre mussten in Stuttgart ohne ihren Leader auskommen. Kapitän Matt Vance fehlte aber aus dem besten Grund der Welt. Ehefrau Minnie erwartet das dritte Kind, es kann nur noch eine Frage von Tagen sein, bis die Vance-Boys Wyatt und Everett ihr Geschwisterchen bekommen. Da darf Papa Matt nicht fehlen. Noch dazu wegen zwei Spielen, die zumindest aus Regensburger Sicht für den Tabellenplatz ziemlich irrelevant sind.
Daniel Patrice hat in Stuttgart für den Kapitän den Platz an der Second Base übernommen. Das Comeback des Franzosen sollte gerade in der Offensiv ziemlich erfreuliche Folgen haben. Patrice, in der vergangenen Saison bester Batter der Bundesliga Süd, hatte erhebliche Anteil daran, dass die Reds gegen die Legionäre zweimal den Kürzeren zogen.
Sweeny ist raus
Ungewöhnlich auch die Besetzung auf der 1. Base. Da war in Stuttgart plötzlich Devon Ramirez zu finden, bisher eher als Outfielder oder auch mal Pitcher unterwegs. Ramirez erledigte aber auch diesen Job souverän.
Vakant war die Planstelle auf der 1 durch die Abwesenheit von Ronnie Sweeny geworden. Im Gegensatz zu Matt Vance wird Sweeny aber nicht mehr in die Mannschaft zurückkehren. Im Gegensatz zu Matt Vance ist auch der Grund deutlich weniger erfolgreich. Der US-Boy hatte sich zuletzt mehr durch Attitude als durch Leistung hervorgetan. Das Fass zum Überlaufen brachte dann seine Weigerung, sich im Spiel 1 gegen Heidenheim auswechseln zu lassen. Vielleicht hatte Sweeny seine Bedeutung überschätzt oder die Konsequenz von Martin Helmig unterschätzt. So oder so: er wird nicht mehr für die Legionäre spielen.
Erfindungsreich präsentierte sich das Regensburger Coaching-Team in Spiel 1 außerdem auf der Position des Designated Hitter. Den Posten übernahm mit Joe Cedano de Leon ein Spieler, der für Regensburg bisher nur als Pitcher im Einsatz war.
Patrice schlägt zu, Teil 1
Das Spiel dominiert wurde aber zunächst durch die Herren, die in Cedano de Leons üblichem Arbeitsbereich aktiv waren. Christian Pedrol und sein Reds-Pendant ließen den gegnerischen Offensivkräften nicht viel Platz für brauchbare Aktionen. Mehr als ein Run durch Devon Ramirez nach Single von David Dinski im zweiten Inning sowie ein Stuttgarter Punkt im folgenden Abschnitt war da nicht drin.
So dauerte es bis zum achten Inning, ehe die Partie eine klare Richtung bekommen sollte. Daniel Patrice und Eric Harms sorgten mit ihren Runs zunächst für etwas Sicherheitsabstand. Im nächsten Inning machten dann Patrice mit einem 2-Run-Homer, der auch Elias von Garßen nach Hause brachte, endgültig den Deckel drauf.
Holloway ganz stark
Mit dem Sieg im Rücken gingen die Regensburger am Samstag mit neuem Selbstvertrauen an den Start. Auch an diesem Tag hatte Martin Helmig eine neue Variation auf Lager. Trevor Holloway startete auf dem Mound.
Eine Entscheidung, die sich auszahlen sollte. Holloway ließ in sechs Innings ziemlich genau nichts zu. Keine Hits, keine Runs, keine Walks – besser kann man das nicht machen.
Patrice schlägt zu, Teil 2
Ähnlich stark präsentierte sich Kollege Justin Ward auf Stuttgarter Seite. Der bekam es in Inning 6 aber mit Daniel Patrice zu tun. Der erinnerte sich an den Vortag und packte nächsten Homerun aus. Elias von Garßen marschierte auch diesmal wieder mit über die Platte. Regensburg holte sich mit 2:0 die Führung. Nachdem im achten Spielabschnitt Eric Harms noch einen drauflegte, schien die Sache gelaufen.
Das wollten die Stuttgarter aber so nicht durchgehen lassen. Nach einem Run von Yannick Denz brachte Robert Blesing mit einem 2-Run-Homer die Reds in die Extra-Innings. Da machten die Legionäre dann aber endgültig kurzen Prozess. David Grimes holte im Tie-Breaker via Double Alexander Schmidt und Elias von Garßen nach Hause. Das war zu viel für die Gastgeber. Stuttgart kam nicht mehr zurück, Regensburg holte auch den zweiten Sieg.
Offene Play-Off-Fragen
Erfreulich für die Legionäre, ziemlich unangenehm für die Reds. Die müssen nun in ihren letzten beiden Spielen gegen Mainz aufpassen, dass der Play-Off-Zug nicht ohne sie abfährt. Derzeit haben sich die Haar Disciples auf den vierten Rang nach vorne geschoben.
Regensburg wartet indes mit neuem Selbstvertrauen in die Play-Offs. Gegen wen, wann und wo wird allerdings erst nach dem kommenden Wochenende fest stehen.