Jochen Bender und Armin Zimmermann (Foto: Michael Schöberl)

Legionäre übernehmen weitere Verantwortung in Verbänden

Armin Zimmermann als Vizepräsident Finanzen des Deutschen Baseball und Softball Verbandes (DBV) im Amt. Jochen Bender ist Stellvertretender Vorsitzender des neu gewählten Sportbeirats im BLSV.

Wer etwas erreichen will, muss auch etwas dafür tun. Wer Veränderung will, muss auch Verantwortung übernehmen. Das gilt nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch, wenn es darum geht, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Zwei Legionäre-Macher haben sich diese Herangehensweise zu eigen gemacht und stehen in Verantwortung in sehr unterschiedlichen Verbänden. Obwohl – oder gerade weil – im Vorfeld an einigen Stellen nicht gerade Harmonie herrschte.

Hauskrach beim BLSV

Jochen Bender, Legionäre-Urgestein und Stadionsprecher, steht als Vorsitzender des Bayerischen Baseball und Softball Verbandes seit langem an exponierter Stelle, auch mit Ämtern im Baye­ri­schen Landes-Sport­ver­ban­d (BLSV). Dort hat es in der jüngeren Vergangenheit heftig gekracht. 

Hintergrund ist die Auseinandersetzung mit dem Vorsitzenden Jörg Ammon. Es geht um Geld, um viel Geld. Genauer gesagt um „mehr als neun Millionen Euro, die beim BLSV zwischen 2014 und 2018 für Digitalisierungsmaßnahmen entstanden sind“, wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung berichtet hat. Allein 4,3 Millionen Euro wurden laut SZ für Beraterkosten mit einer einzigen Firma abgerechnet, die kurz vor der Auftragsvergabe gegründet und kurz nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses liquidiert worden war. Drei Präsidiumsmitglieder hatten angesichts dieser Vorgänge Strafanzeige gegen den BLSV-Präsidenten Jörg Ammon gestellt. 

Das Verfahren wurde zwar eingestellt, die Auseinandersetzung hat aber nicht an Schärfe verloren. Im Gegenteil: Unter Ammons Leitung sorgte das Präsidium dafür, dass die drei Mitglieder quasi über Nacht suspendiert werden. Es handelte sich dabei um die Vizepräsidenten Klaus Drauschke und Harald Stempfer sowie den Vertreter des Sportbeirats, Alfons Hölzl. Beobachter interpretieren die Entwicklung als einen Versuch des Vorsitzenden, den Verband im Vorfeld der im Juni anstehenden Wahlen unter Kontrolle zu bringen.

„Expertise, nicht kumpelhafte Nähe“

Die Wahl des Sportbeirats ist vor dem Hintergrund der Ereignisse durchaus als Stimmungsbarometer zu betrachten. Das Ergebnis der Wahl zeigt auf diesem Barometer ein ziemlich eindeutiges Hoch auf Seiten der Fachverbände. Jochen Bender, Stellvertretender Vorsitzender des Sportbeirats, findet klare Worte: „Mit dem neu gewählten Vorstandsteam um Robert Schraudner vom Bayerischen Fussballverband wurden aus Sicht der Mehrheit der Fachverbandspräsidenten die am besten geeigneten Personen in den Vorstand gewählt. Damit ist in den nächsten fünf Jahren gewährleistet, dass sportfachlicher Sachverstand und Expertise und nicht kumpelhafte Nähe zum BLSV-Präsidium das ausschlaggebende Kriterium sind. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit  mit dem neuen Vorsitzenden sowie den neu und wiedergewählten Kollegen im Vorstand“.

Zimmermann im DBV-Präsidium

Wesentlich geräuschloser, wenn auch nicht ganz ohne vorheriges Knirschen, ging ein Wechsel im Präsidium des Deutschen Baseball und Softball Verbandes über die Bühne. Bei der Bundesversammlung, die vor einigen Wochen in der Regensburger Armin-Wolf-Baseballarena stattfand, war die Wiederwahl von Präsident Jürgen Elsishans und den meisten anderen Präsidiumsmitgliedern unumstritten.

Etwas anders sah die Sache bei der Wahl des Vizepräsident Finanzen aus. Hier hatten die Delegierten doch einigen Diskussionsbedarf. Am Ende stand ein vorher kaum erwarteter Wechsel auf der Position. Legionäre-Vorstand Armin Zimmermann übernahm die Verantwortung als Vizepräsident Finanzen des Deutschen Baseball und Softball Verbandes. Der größte deutsche Baseballverein ist damit künftig auch im Präsidium des DBV vertreten.