Legionäre machen aus den Wild Farmers ein Two-Hit-Wonder

Perfekter Einstieg in die heiße Phase der Saison. Regensburg besiegt Dohren in den ersten beiden Partien der Playoffs deutlich. Es fehlt nur noch ein Sieg bis zur nächsten Runde.

Besser kann das Rennen um die Deutsche Meisterschaft für die Guggenberger Legionäre kaum beginnen. Mit zwei sehr deutlichen Siegen, auf das 15:0 am Samstag folgte ein 5:0 am Sonntag, setzte sich der Titelkandidat aus Regensburg gegen die Gäste aus Dohren durch. Dem Südmeister fehlt damit nur noch ein Sieg, um ins Halbfinale einzuziehen. Es müssten auf der Reise von Regensburg ins südliche Niedersachsen schon sehr viele seltsame Dinge geschehen, dass dieser dritte Sieg bei den Wild Farmers nicht gelingt.

Legionäre deutlich überlegen

Die Regensburger waren gegen den Tabellenvierten der Bundesliga Nord in der Armin-Wolf-Arena einfach zu überlegen. Besonders in der Offensive hatten die Wilden Farmer quasi kompletten Ernteausfall. Über das gesamte Wochenende hinweg schaffte Dohren gerade mal zwei Hits, von einem Run waren die Gäste weit entfernt.

Gleichzeitig präsentierten sich die Legionäre nach ihrer kleinen Flaute zum Ende der Regular Season wieder in allerbester Spiellaune. Die Mannschaft ist on fire, sie hat das große Ziel Meisterschaft fest im Visier. Das zeigte sich gegen Dohren nicht nur an den deutlichen Ergebnissen, sondern auch an vielen Reaktionen im Lauf der Spiele. Am Sonntag beispielsweise explodierten Devon Ramirez und Alex Schmidt regelrecht, als sie ein Triple beziehungsweise Double erzielten und damit auch noch Runner auf die Homebase brachten.

Überlegenheit der Pitcher

Ein ganz entscheidender Faktor in beiden Spielen war die Überlegenheit der Regensburger auf dem Mound. Insbesondere die Starting Pitcher Christian Pedrol und Kaleb Bowman zeigten einmal mehr, dass sie im Rennen um die Deutsche Meisterschaft ein wesentlicher Faktor sein können. An diesem Wochenende hatte Pedrol sogar die Nase ein klein wenig vor Bowman, der als wahrscheinlich bester Werfer der Liga gilt. Aber während die Wild Farmers am Sonntag gegen den Amerikaner zumindest einmal den Ball per Hit ins Spiel brachten, gingen sie tags zuvor komplett leer aus. Pedrol gelang ein so genanntes Perfect Game, er ließ die Dohrener nicht ein einziges Mal auf die erste Base kommen.

Foto: Rene Thalemann

In Kombination mit seinen sehr schlagkräftigen Mannschaftskollegen sorgte der junge Regensburger Pitcher für ein ziemlich seltenes Ereignis. Beim Spielstand von 15:0 endete die Partie bereits nach fünf statt den üblichen neun Innings. Den entscheidenden Schlag steuerte mit Marco Iberle einer der ganz jungen Legionäre bei, ein schöner Nebeneffekt.

Am Sonntag ging es dann zwar über die komplette Distanz, ins Schwitzen kamen die Legionäre aber nur durch das sommerliche Wetter. Wie in der ersten Partie ging Regensburg sehr schnell in Führung. Alex Schmidt, Shortstop bei Regensburg und in der deutschen Nationalmannschaft, holte nach einem Schlag von Devon Ramirez den ersten Punkt. Der blitzschnelle Marcel Mariette legte ebenfalls noch im ersten Inning nach.

Dohren konnte diesmal zwar mit dem starken Venezolaner Roldan Ochoa als Pitcher etwas besser der Regensburger Offensive standhalten, mühte sich beim eigenen Angriffspiel aber weitgehend vergebens. Dementsprechend bauten die Regensburger ihre Führung aus. Alex Schmidt brachte schon im zweiten Abschnitt Nino Sacasa mit einem Double nach Hause. Im fünften Inning punktete dann erneut Mariette, Elias van Garßen sorgte später für den Endstand.

Mangels anderer Erfolgserlebnisse feierten die Wild Farmers ihren ersten Hit des Wochenendes, im sechsten Inning des zweiten Spiels wohlgemerkt. Jan Tomek, der als Ablösung für Kaleb Bowman auf das Mound gekommen war, erlaubte den Niedersachsen ganz am Ende der Partie noch einen Hit. Insgesamt hatte aber auch Tomek die Sache komplett unter Kontrolle.

Für Headcoach Tomas Bison und sein Team war die wertvollste Erkenntnis dieses Wochenende, dass die Legionäre wieder voll da sind. Die von Bison stets geforderte Wachsamkeit auch gegen vermeintlich (oder tatsächlich) schwächere Gegner war da. Glücksspiel gab es lediglich außerhalb des Feldes bei der Spielbank Bad Kötzting zu erleben, die als Sponsor of the Day einen Roulette-Tisch aufgebaut hatte.

Als Fazit bleibt: Die Legionäre haben zu Beginn der Playoffs mächtig Fahrt aufgenommen. Wenn sie diese Geschwindigkeit beibehalten, dann könnte am Ende der Reise tatsächlich endlich wieder der Meisterpokal für die Regensburger bereitstehen.