Legionäre erwarten Tornados in stürmischen Zeiten

Ambitionierte Mannheimer finden sich im Abstiegskampf wieder. Wechsel auf der Trainerposition, Sportdirektor stellt Posten zur Verfügung. Regensburg will Serie ausbauen.

Gegensätzlicher könnte die Ausgangslage wohl kaum sein. Während die Guggenberger Legionäre als Tabellenführer der Bundesliga Süd absolut auf Kurs sind, geht es beim Gegner dieses Wochenendes derzeit ziemlich stürmisch zu.

Juan Martin wieder als Coach aktiv

Die Mannheim Tornados galten vor der Saison als eine der ganz starken Mannschaften der Liga, finden sich nach einer Reihe von Niederlagen jetzt aber plötzlich im Abstiegskampf wieder. Das hat kurz vor den Begegnungen in der Armin-Wolf-Arena nun auch personelle Konsequenzen. Der bisherige Coach Alexander Szalay ist seit Mittwoch abgelöst. Für ihn hat Juan Martin übernommen, der die Tornados in der Vergangenheit schon einmal als Spielertrainer betreute.

Außerdem kündigte Sportdirektor Ulli Wermuth an, dass er sein Amt zur Verfügung stellt. Wermuth zeigte sich im Gespräch mit dem Mannheimer Morgen sehr selbstkritisch und nimmt damit gleichzeitig andere Akteure aus dem Visier der Kritik. „Die sportliche Misere, in der sich das Team befindet, ist auf meine Fehler zurückzuführen“, wird Wermuth zitiert. „Ich bin ein Fan von Teamgeist und Zusammenhalt. Den konnte ich hier nicht mehr herstellen. Die Frustration bei den Spielern ist deswegen hoch gewesen.“

Die Tornados haben auch mit dem Ausfall von wichtigen Spielern zu kämpfen. So steht beispielsweise Marcel Giraud, nicht nur nach Einschätzung Wermuths der „wohl der beste deutsche Werfer in der Liga“, wegen eines Kreuzbandrisses dauerhaft nicht zur Verfügung.

Legionäre brauchen volle Konzentration

Schwierigkeiten, wie es sie bei den Guggenberger Legionären derzeit glücklicherweise nicht gibt. Der einzige Spieler, der am Wochenende nicht zur Verfügung steht, ist Matt Vance. Dem Vorzeige-Legionär geht es gut, aber er hat im letzten Spiel eine leichte Gehirnerschütterung erlitten und wird daher vorsorglich geschont.

Das Team von Headcoach Tomas Bison hat sich zuletzt gegen in den Partien gegen die Stuttgart Reds letztlich souverän durchgesetzt. Lediglich ein paar Wackler in der Mitte der Spiele, insbesondere nach den Pitcher-Wechseln, dürften Bison nicht wirklich gefallen haben. Wichtig dabei allerdings, dass sich zumindest Mitch Hillert selbst aus einer durchaus prekären Lage befreite und das zweite Spiel mit einem sehr guten Inning beendete. Das könnte im weiteren Verlauf der Saison durchaus wichtig werden.

Gegen die Mannheimer, denen bei zwei Niederlagen in Regensburg der letzte Tabellenplatz droht, wird es wahrscheinlich vor allem auf eine Tugend ankommen, die gerade der Headcoach immer wieder betont: keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen, immer mit voller Konzentration zur Sache gehen. Bison: „Wir wissen nicht so recht, was wir zu erwarten haben. Mannheim hat stark angefangen, aber in letzter Zeit hat sie ein wenig zu kämpfen. Sie sind eine dieser Mannschaften, die einen überraschen können. Wir müssen vorbereitet sein und hart spielen, egal was passiert.“ Der Headcoach warnt: „Wir müssen sehr vorsichtig sein und dürfen nichts als selbstverständlich hinnehmen.“

Die Mannheimer gehen zwar als krasser Außenseiter in die Spiele am Samstag ab 19 Uhr und am Sonntag ab 14 Uhr, haben aber nichts zu verlieren. Außerdem will die Mannschaft mit dem neuen Trainer sicher beweisen, dass sie besser ist als der aktuelle Tabellenplatz. Es ist also Vorsicht angebracht.