Mi. 08.05.2024 / 19:00

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vs. Heidenheim Heideköpfe

Martin Helmig mit Assistant Coach Lenin Santa Cruz. (Foto: Schellkopf)

Helmig über die Saison: Das Spiel wird die Antwort geben

Die Guggenberger Legionäre gehen mit einem deutlich verstärkten Team in die neue Saison und werden als Top-Favorit in der Bundesliga gehandelt. Zum Auftakt geht es gleich im Clasico gegen den Titelverteidiger.

Die Guggenberger Legionäre seien angesichts der Neuzugänge in diesem Jahr als Top-Favorit in der Bundesliga zu betrachten. So war es schon Anfang März in der Heidenheimer Zeitung, Hauspostille der Heideköpfe, zu lesen. Legionäre-Headcoach Martin Helmig hat dafür nicht viel mehr als ein stilles Lächeln übrig. „Ach, das würde ich genauso über die Heidenheimer sagen. Die sind schließlich Titelverteidiger und sicher nicht schlechter als vergangenes Jahr“. Überhaupt: „Entschieden wird es auf dem Feld. Das Spiel wird uns die Antwort geben, das Spiel lügt nicht“, so Helmig philosophisch.

Premiere für Neuzgänge

Tatsächlich geht der Manager des Regensburger Bundesligisten aber auch deshalb so entspannt mit derlei Spielchen um, weil er mit der Zusammenstellung des Kaders in diesem Jahr deutlich zufriedener ist als in der vergangenen Saison – die für die Guggenberger Legionäre immerhin mit dem Gewinn des Deutschlandpokals endete. Bei diesem Titel soll es aber nicht bleiben, Meistermacher Helmig will mehr.

Nach einer insgesamt guten Vorbereitung stehen die Regensburger zum Auftakt der Bundesliga jetzt ausgerechnet dem Titelverteidiger aus Heidenheim gegenüber. Bei den Heideköpfe wird dann zum ersten Mal auch Terrell Joyce für die Legionäre an den Schlag gehen. Der Neuzugang von den Bonn Capitals kommt mit der Empfehlung einer ziemlich spektakulären Wintersaison in Australien zurück nach Deutschland. Joyce holte mit seiner Mannschaft nicht nur den Titel in der Liga, sondern war auch noch der beste Hitter im Wettbewerb. Dazu kommen nun auch Daniel Patrice und Devon Ramirez zurück zum Team.

Martin Helmig fordert von seinen Team „eine Saison mit richtig gutem Baseball“. Dafür hat er den Kern der bestehenden Mannschaft um einige sehr vielversprechende Neuzugänge erweitert. Besonders gefragt dabei: Pitcher und Powerhitter mit der notwendigen Mentalität, um dem Anspruch als Unterschiedsspieler gerecht zu werden.

Pitching Rotation entscheidend

Gerade die Pitching Rotation hat in diesem Jahr ziemlich viel Fahrt aufgenommen. Mit Christian Pedrol und Jan Tomek haben sich zwei langjährige zentrale Figuren aus Regensburg verabschiedet. An Bord bleibt mit Joe Cedano de Leon ein Nationalspieler. Größter Hoffnungsträger ist in dieser Hinsicht ganz sicher der Amerikaner Scott Harkin, genannt The Shark. Der werfende Hai hat zuletzt in der hoch einzuschätzenden Australian Baseball League so stark abgeliefert, dass ihm trotz bestehender Vereinbarung mit den Legionären eine ganze Reihe sehr attraktiver Angebote aus aller Welt ins Haus flatterten. Harkin aber blieb bei seiner Entscheidung, Mitte März ist er in Regensburg angekommen und nach kurzem Urlaub wieder in das Training eingestiegen.

Zu den neuen Werfern in der Uniform der Legionäre gehört auch Luis Miguel Martin, 23 Jahre alter Kubaner mit spanischem Pass. Er hat zuletzt in der kubanischen Liga starke Leistungen gezeigt.

Ein ebenfalls noch sehr junger, aber gleichwohl sehr ungewöhnlicher Neuzugang ist Konsta Kurikka. Der Finne hat trotz seiner jungen Jahre schon eine ganze Karriere hinter sich. Mit 16 spielte Kurikka bereits in der 1.Liga des finnischen Nationalsports und Baseball-Verwandten Pesäpallo, entwickelt sich dort in den folgenden fünf Spielzeiten zum Star. Vor zwei Jahren hat Kurikka dann beschlossen, zum Baseball zu wechseln. Inzwischen ist er, so heißt es in seiner Heimat, ist er in der Lage einen extrem schnellen Fastball abzuschicken.

Helmig und sein Pitching Coach Michael Wäller werden den Finnen ebenso intensiv unter die Lupe nehmen, wie auch die beiden Bundesliga-Neulinge Abraham Da Silva Canico und Geremi Jimenez da Silva. Deutlich bekannter in der Liga ist dagegen Nicolas Micelli, in Hartford geborener Portugiese, der auch schon für die Bonn Capitals auf dem Feld stand. Micelli ist vielseitig, hat auf dem Mound ebenso Qualität wie am Schlag.

Hoffnungsträger und Rückkehrer

Die ersten Wochen der neuen Saison werden zeigen müssen, wer die Hoffnungen der Guggenberger Legionäre erfüllen und auf dem Werferhügel die richtige Leistung abliefern kann. Wer genau das am Schlagmal tun kann, hat sich bereits beim ersten Testspiel der Regensburger gegen die Haar Disciples angedeutet. Marlon Jimenez, aus Mainz nach Regensburg gekommen, lieferte bei seinem ersten Schlag im Legionäre-Trikot gleich ein Double aus, legte wenig später mit einem harten Hit zum Single nach. So ungefähr dürften sich das die sportlich Verantwortlichen der Legionäre auch für den Rest der Saison wünschen.

Auch auf der Catcher-Position haben sich die Guggenberger Legionäre Verstärkung geholt. Antonio Torres-Skerrett, in Sacramento geborener griechischer Nationalspieler, wird sich die Aufgabe in erster Linie mit Elias van Garßen teilen. Im Infield der Legionäre flitzt ab diesem Jahr Edoardo Cornelli herum. Der junge Italiener ist laut Helmig „eines der größten Talente Europas“ und kommt aus der Regensburger Baseball Academy in die Bundesliga.

Eine zentrale Rolle in den Plänen des Coaching Teams spielen weiterhin die bewährten Stammkräfte der Legionäre. Dazu gehört Legionäre-Legende Matt Vance ebenso wie auch Nino Sacasa oder Eric Harms. Nationalmannschafts-Shortstop Alex Schmidt ist trotz seiner jungen Jahre längst ein Bundesliga-Routinier und hat immer noch Entwicklungspotential. Devon Ramirez war in den Playoffs und im Deutschlandpokal der dominierende Akteur im Team der Legionäre, gilt für viele Beobachter als Regensburger MVP in der vergangenen Saison. Mit dem lange verletzten Pascal Amon dürfen sich die Legionäre in diesem Jahr sozusagen über einen weiteren Neuzugang freuen. Ähnlich wie Ramirez ist Nationalspieler Amon eine Art Multifunktionswaffe, die nicht nur im Outfield sondern auch auf dem Mound zum Einsatz kommen kann.

Insgesamt spricht einiges dafür, dass die Regensburger in diesem Jahr eine sehr gute Rolle in der Bundesliga spielen werden. Aber, um es mit Martin Helmig zu sagen: „Das Spiel wird die Antwort geben, das Spiel lügt nicht“.