Regensburg in Heidenheim: Erster Clasico der neuen Saison bringt eine endgültige Standortbestimmung – und die Begegnung mit alten Bekannten an neuer Wirkungsstätte. Double Header statt Doppelspieltag.
Eigentlich hätten sie ja gleich im Regensburger Mannschaftsbus mit auf die Reise gehen können. Aber Kilian Redle und Mike Bolsenbroek haben dann doch lieber eine eigene Fahrgemeinschaft nach Heidenheim gebildet, wo sie dann für die Heideköpfe gegen eben diese Regensburger antreten werden.
Redle, einer der viel versprechendsten jungen Catcher des Landes, bastelt gerade an seinem Fachabitur und ist Teil der Regensburger Baseball Academy. Trotzdem hat er sich diese Saison für ein Engagement in Heidenheim entschieden, um möglichst alle Spiele in der Bundesliga auf seiner Position bestreiten zu können.
Bolsenbroek gehört seit vielen Jahren zu den dominierenden Pitchern der Liga, hat auch auf Seiten der Legionäre viele Erfolge gefeiert. Der Niederländer wechselte bereits vor längerem nach Heidenheim, lebt aber noch immer im Landkreis Regensburg.
Wenn Kapitän Matt Vance und Kollegen am Samstag (ab 13 Uhr) (Update: Der ursprünglich geplante Doppelspieltag ist am Freitag im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Stattdessen gibt es am Samstag einen Double Header mit sieben Innings pro Partie) mit den Guggenberger Legionären zum ersten deutschen Baseball-Clasico dieser Saison antreten, werden ihnen auf Heidenheimer Seite aber noch weitere Spieler begegnen, die im vergangenen Jahr noch die Regensburger Farben getragen haben. Auch Sven Schüller und Konstantin Teufel wechselten zu den Heideköpfen.
Geteiltes Leid ist doppeltes Leid
Die Heideköpfe haben nicht ohne Grund heftig an ihrem Kader gearbeitet. Ähnlich wie die Legionäre waren die Heidenheimer mit dem Verlauf der vergangenen Saison alles andere als zufrieden, mussten ein ungewohnt frühes Aus in den Playoffs hinnehmen. Im Gegensatz zu den Guggenberger Legionären hatte Heidenheim allerdings auch schon im Laufe der Regular Season diverse Probleme.
Am Ende teilten aber beide Mannschaften das gleiche Leid und mussten zusehen, wie zwei Mannschaften aus der vermeintlich schwächeren Bundesliga Nord den Meistertitel unter sich ausmachten.
Legionäre und Heideköpfe haben auf diese Erfahrung mit Veränderung reagiert, Regensburg mit der Rückkehr von Martin Helmig noch entschiedener als der Gegner am Wochenende.
Bisher perfekte Bilanz
Die Ergebnisse geben den Legionäre-Verantwortlichen bisher absolut Recht. Sechs Spiele, sechs Siege – mehr ist nicht zu machen. Chef Helmig erwartet von seiner Mannschaft aber eine konsequente Weiterentwicklung. Zu den positiven Erkenntnissen gehört dabei auch das große Potential von jungen Spielern wie Elie Musoni, der aus der Academy kommend inzwischen fester Bestandteil des Bundesliga-Kaders ist.
Das Puzzle, an dem Helmig mit seinem Assistant Coach Daniel Husband und den anderen Trainern akribisch arbeitet, scheint immer besser zu passen. Wie weit die Mannschaft schon ist, wird sich an diesem Wochenende endgültig zeigen.
Heidenheim hat bisher zwar erst drei Spiele bestritten, diese aber alle gewonnen. Außerdem präsentieren sich die Heideköpfe im „Duell der Giganten“, wie das Aufeinandertreffen von baseball-bundesliga.de genannt wird, immer besonders motiviert.
Es wird sich zeigen, welche Reisegruppe am Ende des Wochenendes mit besserer Laune gen Regensburg zurückkehrt.