Guggenberger Legionäre treten am Mittwoch ab 19 Uhr zum ersten Heimspiel im European Champions Cup gegen die Eagles Praha an. Am Wochenende geht es in der Bundesliga gegen Hünstetten.
Europacup statt Bundesliga, Heimspiel statt Gastspiel, Prag statt Stuttgart – das Wetter hat die Pläne der Guggenberger Legionäre mächtig durcheinander gewirbelt. Jetzt stehen in der Armin-Wolf-Arena gleich drei Spiele in vier Tagen auf dem Programm.
Los geht es am Mittwoch um 19 Uhr mit einer ganz besonderen Premiere. Die Partie gegen Eagles Praha ist das erste Legionäre-Heimspiel im neu geschaffenen European Champions Cup. Für beide Mannschaften geht es dabei auch darum, sich zurück in den Wettbewerb zu spielen. Die Eagles kassierten zum Auftakt eine deutliche Niederlage gegen Heidenheim.
Die Guggenberger Legionäre verpassten bei ihrem Debüt gegen den tschechischen Rekordmeister Draco Brno eine Reihe von Chancen in der Offensive und zogen dadurch bei einem Duell der Pitcher mit 0:2 den Kürzeren.
Helmig: Haben unser Team zusammen
Seitdem ist allerdings eine Menge passiert. Die Mannschaft der Guggenberger Legionäre nutzte die Spiele in Mainz, um sich zu finden und vor allem die Offensive so richtig in Gang zu bringen. Das hat ziemlich gut geklappt. „In mehr als 20 Jahren Baseball bin ich noch nie so verprügelt“, stellte einer Mainzer Spieler nach den beiden sehr deutlichen Siegen für Regensburg fest.
Außerdem hat sich die Mannschaft der Legionäre noch einmal verändert. Es passiert nicht oft, dass Martin Helmig einen Eindruck der Zufriedenheit erweckt. Umso bemerkenswerter ist seine Feststellung zur aktuellen Entwicklung des Teams. „Es geht gut voran. Wir haben jetzt unser Team zusammen, die Mannschaft steht“, sagt der Manager der Guggenberger Legionäre mit Blick auf den letzten Spieltag in Mainz und auf die beiden neuesten Team-Mitglieder. Pablo Guillen Diaz und Kieran Lovegrove. Die beiden Pitcher sollen die fehlenden Puzzle-Teilchen sein, die Helmig noch zum Teambild gefehlt haben.
Harkin nach Asien abgewandert
Das ist umso wichtiger, da mit Scott Harkin in Zukunft ein bisher nicht unerhebliches Stück verloren gegangen ist. Harkin hatte auf dem Mound starke Leistungen gezeigt. Nicht nur für die Legionäre, sondern auch schon in der Australian Baseball League. Das hatte dem amerikanischen Einzelgänger schon im Winter einige attraktive Angebote eingebracht.
Damals hatte er dennoch Wort und Vertrag gehalten und war nach Regensburg gekommen. Zuletzt ist Scott Harkin aber ein so lukratives Angebot aus Asien ins Haus geflattert, dass er sich doch noch von den Guggenberger Legionären verabschieden wollte.
Europameister und US-Profi
Mit dem Start von Pablo Guillen Diaz und dem Eintreffen von Kieran Lovegrove ist das Thema aber abgehakt. Der in Kuba geborene Spanier Guillen Diaz war bereits gegen Mainz drei Innings auf dem Mound. Die Athletics-Hitter hatten daran wenig Freude, die Legionäre-Coaches umso mehr. Er habe Martin Helmig zum ersten Mal während eines Spieles lächeln sehen, beschreibt ein Mitglied der Regensburger Delegation den ersten Auftritt des spanischen Europameisters, der mit seiner Familie nach Regensburg gekommen ist. Als EU-Bürger ist der 25-Jährige, der auch schon in der kubanischen Topliga und beim italienischen Spitzenclub Parma gespielt hat, obendrein frei einsetzbar.
Den frei gewordenen Pitcher-Part im so genannten Ausländer-Spiel soll künftig Kieran Lovegrove übernehmen. Der 1,93 Meter große Südafrikaner kann eine ganze Reihe von MLB-Organisationen in seinem Lebenslauf vorweisen. 2012 von Cleveland gedraftet war der heute 29-Jährige über die Jahre hinweg auch bei San Francisco Giants, Baltimore Orioles, Los Angeles Dodgers und Los Angeles Angels unter Vertrag, schaffte es dabei bis zum AAA-Einsatz. Gute Voraussetzung, um den Guggenberger Legionären in dieser Saison noch viel Freude zu bereiten. Lovegrove machte dabei nicht nur mit seinen Werferkünsten, sondern auch mit gesellschaftlichem Engagement auf sich aufmerksam.
Offensive in Fahrt
Mit den insgesamt 30 Runs gegen Mainz hat die Mannschaft auch die leisen Sorgen durch die vorherigen drei Niederlagen in Folge vor der Länderspielpause weggefegt. Die Statistiken der Saison sprechen ohnehin für die Legionäre-Offensive. Antonio Torres führt mit seinem .537-Average das Liga-Ranking an. Alex Schmidt und Marlon Jimenez teilen sich mit je 17 RBI den Spitzenplatz in dieser Wertung mit dem Heidenheime William Germaine. Bei Batting Average, RBI und Hits führt die Mannschaft mit deutlichem Abstand die entsprechenden Team-Wertungen an.
Die Chancen, dass sich diese Werte am Wochenende nicht unbedingt verschlechtern, stehen ganz gut. Am Freitag (19 Uhr) und Samstag (14 Uhr) ist Schlusslicht Hünstetten zu Gast beim Tabellenführer in Regensburg. Aber auch Storm hat bereits drei Siege auf dem Konto und diese immerhin gegen Heidenheim und Stuttgart eingefahren. Die Guggenberger Legionäre mussten sich bei ihrem Auftritt in Hünstetten ebenfalls strecken, um zwei Siege einzufahren. Die Helmig-Mannschaft brachte die Partien beide erst gegen Ende unter Dach und Fach, musste jeweils einen Rückstand aufholen.