Guggenberger Legionäre setzen sich in der Finalserie bei den Untouchables Paderborn in zwei Spielen durch und sichern sich neben dem Pokal auch einen Platz im Europacup.
Die Guggenberger Legionäre haben sich einmal mehr in die Geschichtsbücher des deutschen Baseball geschrieben. Die Regensburger holten sich am Wochenende als erste Mannschaft den neu geschaffenen Deutschlandpokal. Gleichzeitig ist es die Fortsetzung einer langen Erfolgsgeschichte. Denn auch beim Vorgängerformat waren die Legionäre die dominierende Mannschaft. Deutscher Pokalsieger 1997, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006 stand bisher auf der Regensburger Visitenkarte, die nun um Deutschlandpokal 2023 erweitert wurde. Besonderes Schleifchen am neuen Pokal ist die mit dem Gewinn verbundene Qualifikation für den europäischen Wettbewerb.
Überzeugender Saisonendspurt
Für die Legionäre war es das mehr als versöhnliche Ende einer auch durch die EM-Pause sehr langen Saison, die nicht immer nach Wunsch verlaufen ist. Das Aus im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen den späteren Titelträger Heidenheim war schmerzhaft. Umso beeindruckender, wie sich die Mannschaft von Martin Helmig dann in den vergangenen Wochen beim Kampf um den Deutschlandpokal präsentiert hatte.
Die Legionäre marschierten unaufhaltsam durch den Wettbewerb. Sie bekamen es nacheinander mit Hochkarätern wie Hamburg, Bonn und Paderborn zu tun. Unter dem Strich war aber jede Serie gegen die drei Top-Teams aus dem Norden eine klare Sache für die Oberpfälzer. Mit Meisterschaft und Deutschlandpokal gehen damit beide relevanten Titel an Teams aus der Bundesliga Süd.
Schnelle Führung
Im zweiten und entscheidenden Finalspiel übernahmen die Legionäre relativ schnell das Kommando. Im zweiten Inning eröffnete David Grimes den Reigen, schickte Eric Harms nach Hause. Gleiches gelang Jonathan Heimler mit Nino Sacasa und David Dinski mit Grimes.
Gleichzeitig ließ Devon Ramirez, wieder als Starter auf dem Mound, der Paderborner Offensive nur wenig Luft zum Atmen. In mehr als sechs Innings als Pitcher musste Ramirez nur drei Hits und einen Run hinnehmen. Das brachte ihm den Win als Pitcher ein.
In den Game-Leader-Stats ist die Nummer 8 der Legionäre auch als Batter ganz vorne zu finden. Je ein RBI, Run und Walk sowie zwei Stolen Bases brachten ihn dorthin. Ramirez dürfte sich in der kommenden Woche mit einem guten Gefühl auf den Weg nach Australien machen, um die Saison in Down Under zu bestreiten.
Im dritten Inning hatten sich die Untouchables ihren einzigen Run gesichert, großen Einfluss auf den Spielverlauf hatte das aber nicht. Stattdessen machten die Legionäre im achten Spielabschnitt alles klar, bereiteten sich selbst den roten Teppich auf dem Weg zum goldenen Pokal. Ramirez punktete zunächst, Eric Harms nach Grimes-Single, Nino Sacasa nach Heimler-Schlag sorgten für die weiteren Runs. Den abschließenden Punkt holte dann im letzten Inning Valentin Thumann nach RBI-Single von Ramirez.
Meistermacher als Pokalheld
Für die Guggenberger Legionäre endet die Saison auf diese Weise mit einem bedeutenden Erfolg. Meistermacher Martin Helmig kann die erste Spielzeit nach seinem Comeback in Regensburg als Pokalheld auf der Haben-Seite verbuchen.
Die ganz große Zufriedenheit wird bei den Regensburgern aber trotz des Pokalsiegs aber nicht aufkommen. Das Ziel heißt auch in der kommenden Saison ganz eindeutig Deutsche Meisterschaft. Die Arbeit am großen Ziel hat längst begonnen, die Baustellen sind auch klar. Martin Helmig hat diesmal zumindest deutlich mehr Zeit, um zusammen mit den Legionäre-Verantwortlichen auf Funktionärsseite eine Mannschaft nach seinen Vorstellungen zu bauen.