Auf dem falschen Fuß erwischt. In Spiel 5 gab es für die Legionäre kein Entkommen mehr (Foto: Michael Schöberl)

Deprimierendes Ende einer Saison voller Hoffnung

Guggenberger Legionäre müssen die Träume von der Meisterschaft nach einer sehr schmerzhaften 0:6-Niederlage im fünften Spiel der Halbfinal-Serie gegen Paderborn endgültig begraben.

Schluss, aus, vorbei: für die Guggenberger Legionäre hat in der Baseball-Bundesliga die Off Season begonnen. Der Südmeister aus Regensburg kassierte in der fünften Halbfinal-Partie vor heimischer Kulisse eine mehr als deutliche Niederlage gegen den Zweiten aus dem Norden. Die Offensive, im vierten Spiel noch bestens in Schwung, war im entscheidenden Spiel quasi nicht mehr vorhanden. Ein für Fans und Akteure extrem frustrierendes 0:6 war die Konsequenz.

Schwere Arme, schwere Köpfe

Das Finale des Halbfinales hatte für Regensburg bereits denkbar schlecht begonnen. Bereits im ersten Inning gingen die Untouchables mit 2:0 in Führung. Die Mischung aus der ohnehin vorhandenen Nervosität, dem zusätzlichen Druck durch den Rückstand, der Enttäuschung über das mehr oder weniger verschenkte Spiel am Vortag, die Müdigkeit durch eine besonders mental mühselige Serie – all dies vermischte sich bei den Legionären zu einem lähmenden Gift, das die Arme und die Köpfe schwer werden ließ.

Bei Paderborn waren die zwei schnellen Punkte dagegen ein wirksames Gegenmittel auf die KO-Tropfen, die Kaleb Bowman den Untouchables etwas früher am Sonntag in Form von extrem schnellen Bällen verabreicht hatte. Die Wirkung dieser beiden für die Guggenberger Legionäre sehr bitteren Medikamente verstärkte sich, je länger das fünfte Spiel dauerte. Der Paderborner Pitcher Benjamin Thaqi  erlebte den besten Geburtstag seines Lebens mit einem Complete Game auf dem Mound, bei Regensburg schlichen sich immer mehr auch Fehler in der Defensive ein. Die Legionäre bekamen die Untouchables einfach nicht mehr zu fassen.

Auf Bowman ist Verlass

Dabei hatte es in Spiel 4 noch so gut ausgesehen, hatte sich die Hoffnung im Regensburger Dugout zurückgemeldet. Das lag natürlich einmal mehr insbesondere an Kaleb Bowman. Angetrieben vom vielleicht besten Pitcher, den die Bundesliga je gesehen hat, kamen die Legionäre auch in der Offensive ins Fliegen. 11:1 nach sieben Innings, Paderborn war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als ein Sonntagsbraten, schwungvoll serviert in der Armin-Wolf-Arena.

Die Unbeirrbarkeit ist aber vielleicht die entscheidende Fähigkeit der Untouchables. Sie schüttelten Spiel 4 wie roten Sand aus den Klamotten, meldeten sich in der nächsten Partie zurück, als wäre nichts gewesen. Der Erfolg gibt ihnen Recht.

Finale ohne Süd-Team

Die Meisterträume der Legionäre endeten dagegen schon im Halbfinale, ohne Zweifel eine massive Enttäuschung für alle Beteiligten. Diesmal hätte es doch endlich wieder klappen sollen. Statt einem Meisterpokal gab es aber das vorzeitige Aus. Da ist wenig tröstlich, dass Titelverteidiger Heidenheim schon am vergangenen Wochenende das gleiche Schicksal ereilte. Eher im Gegenteil, nach diesen Halbfinal-Ergebnissen kommt auch das Selbstverständnis der Süd-Schiene als stärkere der beiden Bundesligen gehörig ins Wanken.