Matt Vance verewigt sich als Legionäre-Legende, Tabellenführer Regensburg macht mit einem 7:0 gegen Tübingen die Südmeisterschaft klar. Bombenentschärfung sorgt für Verzögerung.
Der Blick auf die Ergebnisliste würde auf ein eher unspektakuläres Spiel hindeuten. Der Tabellenführer der Bundesliga Süd schlägt den Tabellenvorletzten deutlich mit 7:0. Nicht wirklich eine Überraschung. Dennoch war der Sonntag aus Sicht der Legionäre ein historischer Spieltag. Das hat auch damit zu tun, dass die Regensburger auf dem besten Weg sind, ihren Vereinsrekord in Sachen Saisonsiege zu brechen.
Vance holt sich den Rekord mit einem Double
Vor allem aber hat es mit einem Spieler zu tun, der am Sonntag endgültig zur Legionäre-Legende geworden ist. Matt Vance ist ab sofort alleiniger Rekordhalter in der All-Time-Hitting-Statistik der Regensburger.
Am Samstag hatte Vance mit dem bisherigen Leader Ludwig Glaser gleichgezogen, am Sonntag sorgte der 35-Jährige dann sehr früh für klare Verhältnisse. Schon im ersten Inning holte sich Vance standesgemäß mit einem Double den Hit Nr. 567 und damit die alleinige Führung in der ewigen Statistik. Diese Führung wird ganz sicher auch ziemlich lange halten. Nächster noch aktiver Spieler in dieser Rangliste ist Lukas Jahn als Siebter mit fast 300 Hits weniger.
Dementsprechend wurde Vance nicht nur von den Team-Kollegen und dem Publikum in der auch diesmal wieder sehr gut gefüllten Armin-Wolf-Arena gefeiert. Ehefrau Minnie und die beiden Söhne gehörten zu den ersten Gratulanten auf dem Feld.
Den offiziellen Teil übernahmen Legionäre-Vorstand Armin Zimmermann und der Hauptsponsor Markus Guggenberger. Für den Namenssponsor schon deshalb ein besonderes Ereignis, weil sich Matt Vance den Rekord ausgerechnet im Spezial-Trikot in den Guggenberger-Farben holte, das normalerweise nur einmal in der Saison zum Einsatz kommt.
Rekordfeier: Gratulationsreigen für Matt Vance (Fotos: Rene Thalemann)
Legionäre machen Süd-Meisterschaft klar
Die Mannschaft von Headcoach Tomas Bison setzte insgesamt ihren Erfolgskurs sehr souverän fort. Mit dem Sieg gegen Tübingen holten sich die Legionäre frühzeitig die Süd-Meisterschaft. Das ist schon deshalb beeindruckend, weil das Team in der kommenden Woche noch beim amtierenden Deutschen Meister Heidenheim antritt und zudem auch die Nachholspiele in Tübingen auf dem Plan stehen.
Einmal mehr basierte der Erfolg auf der überzeugenden Vorstellung von Pitcher Kaleb Bowman. In sechs Innings ließ er nur zwei Hits zu, servierte gleichzeitig zehn Strikeouts. Bowman gilt nicht umsonst als stärkster Pitcher der Liga.
Seine Nachfolger auf dem Mound machten es ihm gegen die Hawks aber nach. Jan Tomek und Sven Schüller erlaubte ebenfalls nur zwei Hits und machten den nächsten Shutout für die Legionäre klar.
Ausgeglichene Offensive
In der Offensive präsentierte sich am Sonntag mit Marco Iberle erneut ein junger Spieler in blendender Verfassung. Marco Iberle sammelte mit zwei Double ebenso viele RBI. Insgesamt verteilten sich Hits und Runs ziemlich gleichmäßig über das gesamte Team. Im Grunde ein gutes Zeichen für die Offensive.
Für die Mannschaft wird es nun darum gehen, die Spannung bis zu den Playoffs Mitte Juli hochzuhalten. Vielleicht hilft dabei ja die Aussicht auf einen neuen Vereinsrekord in der Regular Season.
Spannung am Guggenberger Day
Apropos Spannung: ein Spur zu viel davon gab es für die Verantwortlichen der Legionäre im Vorfeld der Partie. Die Entschärfung einer Fliegerbombe im naheliegenden Schwabelweis machte am Sonntag eine Evakuierung notwendig, von der auch die Armin-Wolf-Arena betroffen war. Die Befürchtungen hinsichtlich des Spieltages waren am Ende aber unbegründet. Der Guggenberger Day startete lediglich mit Verzögerung. Das Sonntagsspiel musste um eine Stunde nach hinten verlegt werden.