Für die Regensburger Academy geht es in der 2. Bundesliga vor allem um die Entwicklung der Spieler. Zum Saisonauftakt hat das Team dennoch gleich zwei Siege eingefahren.
Zwei Spieler aus Deutschland haben es bisher in die Major League Baseball geschafft: Donald Lutz und Max Kepler. Für beide waren die Legionäre, vor allem aber die Regensburger Baseball Academy der Ausgangspunkt einer großen Karriere. Geht es nach Martin Brunner, dem sportlichen Leiter der Bayerischen Baseball Academy, werden Lutz und Kepler nicht die letzten Big-League-Spieler mit Regensburger Station bleiben. Vor allem aber will Brunner gemeinsam mit Alejandro Sanchez dazu beitragen, dass sich Baseball in Deutschland insgesamt weiterentwickelt.
Die vergangene Saison war für die Academy ein Meilenstein. Erstmals trat das Team unter eigenem Namen in der zweiten Liga an. Für Brunner war das aber mehr als nur ein Logowechsel. „Die zweite Liga war im vergangenen Jahr attraktiv stark“, erklärt er, „die Gegner hatten deutlich mehr ausländische Werfer als früher, was die Wettbewerbsintensität erhöhte und unseren Spielern eine wertvolle Lernerfahrung bot.
Die Herausforderungen für ein junges Team sind vielfältig. „Es ist schwierig, in einer Liga zu bestehen, in der man seine Gegner nur einmal trifft“, bemerkt Brunner. „Aber unsere Philosophie ist es, nicht nur nach Siegen und Niederlagen zu streben, sondern vor allem die Entwicklung unserer Spieler zu fördern.“
Diese Entwicklung steht im Mittelpunkt der Akademiearbeit. „Unsere Spieler sollen nicht nur Bundesliga-Niveau erreichen, sondern auch die Nationalmannschaft verstärken“, betont Brunner. Um dieses Ziel zu erreichen, bietet die Akademie ein umfassendes Programm, das die Spieler von der Basis bis zum internationalen Niveau begleitet.
Innovationen und Flexibilität gefordert
Dazu sind nach Überzeugung von Martin Brunner aber auch Innovationen des deutschen Verbandes notwendig. Ein Schlüsselelement dieser Entwicklung ist mehr Flexibilität. „Wir müssen dafür sorgen, dass junge Spieler einen adäquaten Wettbewerb bekommen, der sie fordert, aber nicht überfordert“, erklärt Brunner. „Ein Förderlizenzsystem für die erste Bundesliga könnte hier eine Lösung sein, um jungen Talenten Spielpraxis auf höherem Niveau zu ermöglichen.“
Der Blick richtet sich auch auf die Zukunft des deutschen Baseballs im internationalen Kontext. „Um international erfolgreich zu sein, müssen die Spieler die Möglichkeit haben, sich über College- oder Profibaseball weiterzuentwickeln“, sagt Brunner. „Das College-Niveau ist teilweise schon deutlich höher als in der Bundesliga, deshalb sollten wir diese Entwicklungsmöglichkeiten fördern.“
Leistungsträger ausbilden
Doch die Arbeit hört nicht bei der eigenen Mannschaft auf. „Unser Ziel ist es, nicht nur Bundesligaspieler zu entwickeln, sondern auch Leistungsträger für die Nationalmannschaft auszubilden“, sagt er und verweist auf die Erfolge der Academy-Spieler in den Nachwuchsnationalmannschaften. Wenn die U18-Mannschaften im Juli in Regensburg ihre Europameisterschaft austragen, wird eine ganze Reihe von Spielern aus der Academy dabei sein – nicht nur für die deutsche Mannschaft.
Für die kommende Saison in der 2. Liga erhofft sich Martin Brunner eine ähnlich starke Konkurrenz wie im Vorjahr. Dieser Wettbewerb spielt für die Entwicklung der jungen Spieler eine entscheidende Rolle.
Einer der Gegner wird auch heuer wieder die zweite Mannschaft der Guggenberger Legionäre sein, über deren Entwicklung sich Akademie-Leiter Brunner sehr lobend äußert. Er sei „super happy“, wie „wahnsinnig engagiert“ Derick Baylis, der das Team gemeinsam mit James Larsen als Coach übernommen hat, hier ans Werk gehe. Für diese Entwicklung müsse man ihm schon ein Kompliment machen. Er habe ein sehr gutes Gefühl, Spieler, die aus Altersgründen nicht mehr der Akademie angehören, auch in dieses Programm übergeben zu können. Hier entstehe ein „tolles Mannschaftsgefüge“, das Spielern wie beispielsweise Justus Moritz die Chance gebe, sich auch nach der Akademie-Zeit weiterzuentwickeln.
Saisonstart mit zwei Siegen
Das Team Academy selbst ist sehr gut in die Saison gestartet. Nach dem Spring Training in Valencia waren die Red Lions Schwaig der erste Saisongegner in der Liga. Der Double Header war insgesamt eine recht klare Sache für die Regensburger, die ihr zweites Jahr in der Liga mit zwei Siegen eröffneten.