Das große Finale für Legende Matt Vance bescherte den Guggenberger Legionären viele Emotionen, den Europapokal holte sich aber Draci Brno.
Die Medaille für den zweiten Platz im European Champions Cup wollte sich am Ende kaum einer der Regensburger Spieler umhängen. Zu groß die Enttäuschung über die Final-Niederlage. Zu groß die Trauer bei den Spielern auch darüber, dass es nicht gelungen ist, ihrem Captain Matt Vance bei seinem letzten Spiel einen Sieg zu schenken. Vielleicht auch deshalb, weil allen bewusst war, welche Qualität in dieser Mannschaft eigentlich steckt und trotzdem keine der Chancen auf einen Titel genutzt werden konnte.
Baseball-Deutschland mitgeprägt
Eigentlich war das Feld bestens bereitet für eine gelungene Feier an diesem in mehrfacher Hinsicht historischen Tag. Finale dahoam, historische Chance auf den erste Europatitel, historisches Spiel zur unglaublichen 16. Spielzeiten dauernden Legionäre-Laufbahn von Matt Vance. Eine Karriere, in der Vance eine Reihe von Rekorden gebrochen, Baseball-Deutschland mitgeprägt hat. Eine Spieler-Persönlichkeit im besten Sinnes des Wortes, auf und mindestens genauso neben dem Feld.
Das zeigte sich auch an zahlreichen Grußadressen per Video im Vorfeld des letzten Spiels. Das zeigte sich an Plakaten im sehr gut gefüllten Stadion. Es zeigte sich nicht zuletzt durch eine eigene T-Shirt-Kollektion für die Nummer 4, seit Sonntag im Fanshop zu haben.
Guter Start ins Finale
Für den Captain selbst zählte aber zunächst einmal nur das Spiel. Die große Chance auf diesen besonderen Titel, der aus einer wilden Saison doch noch eine gelungene Spielzeit gemacht hätte. Alles begann sehr viel versprechend.
Manager Martin Helmig überraschte wohl auch Draci Brno mit dem Starting Pitcher Devon Ramirez. Der zeigte aber sehr schnell, dass die tschechischen Hitter nicht viel Vergnügen mit ihm haben sollen. Matt Vance garnierte das Ganze mit einem Backhand-Flip aus dem Handschuh. Nach drei schnellen Aus für Brno war die Legionäre-Offensive da. Alex Schmidt sammelte den ersten Run nach einem Single von Marlon Jimenez ein.
Ein Solo-Homerun von Draci störte zunächst weniger, da die Regensburger direkt antworteten. Antonio Torres nutzte einen Error von Brno um nach Hause zu kommen. Alex Schmidt holte seinen zweiten Run, diesmal nach einem Hit von Matt Vance.
Spiegelbild der Saison
Danach entwickelte sich aber eine Partie, die sinnbildlich für die gesamte Saison steht. Draci Brno holte sich durchaus überraschend, mit einer Packung Glück und garniert von mindestens undurchsichtigen Umpire-Entscheidungen quasi aus dem Nichts die Führung.
Der Rest ist im Grunde schnell erzählt. Die Guggenberger Legionäre erarbeiteten sich ein ums andere Mal ihre Chancen, brachten Spieler auf Base, konnten die Chancen dann aber nicht nutzen. Einmal mehr sollten es diverse Bunt-Spielzüge richten, einmal mehr ohne den gewünschten Erfolg. Alles in allem wenig förderlich für das Selbstvertrauen.
Ganz anders bei Draci Brno. Die Tschechen hielten sich bis zum Schlussinning schadlos. Dann schlug Martin Cervinka mit seinem zweiten Homerun des Tages zu, nahm diesmal auch einen Kollegen mit nach Hause.
Die Saison hatte wohl zu viele Spuren beim Team der Legionäre hinterlassen, um bei einem solchen Rückstand noch einmal zurückzukommen. Mehr als ein Single von Alex Schmidt war dann auch nicht mehr drin. Strike Outs für Matt Vance und Terrell Joyce und ein Flyout von Lou Helmig besiegelten die Niederlage.