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Mi. 05.06.2024 / 19: 00 vs. Eagles Praha

Tim Fischer ist seit 2022 bei den Los Angeles Dodgers unter Vertrag. (Foto: Schellkopf)

Regensburg, Dodgers und der Traum von der MLB

Der junge Regensburger Pitcher Tim Fischer arbeitet in der Heimat an seinem nächsten Schritt – und verfolgt die World Series seiner Los Angeles Dodgers aus der Ferne.

In Toronto und Los Angeles stehen sich in diesen Tagen die Los Angeles Dodgers und die Toronto Blue Jays gegenüber. Es geht um die World Series. In der Regensburger 3rdBase-Halle arbeitet indes ein junger Pitcher in Dodgers-Kluft daran, in ein paar Jahren für seine Organisation im Rennen um den MLB-Titel auf dem Mound zu stehen. Seit 2022 ist Tim Fischer bei den Dodgers unter Vertrag. Das Duell seiner Organisation gegen die Blue Jays ist für ihn schon deshalb mehr als nur ein paar Baseballspiele. Während seine Franchise in Nordamerika um den zweiten Titel in Folge kämpft, bereitet sich Fischer in seiner Heimat auf die kommende Saison vor – mit einem klaren Ziel: den nächsten Schritt in Richtung Major League Baseball.

Alles auf den Kopf gestellt

Seit seinem Wechsel in das Farm-System der Dodgers hat sich für den 21-Jährigen viel verändert. „Wenn ich mir Videos von früher anschaue, ist das ein riesiger Unterschied“, sagt Fischer. „Geschwindigkeit, Bewegungsabläufe, Pitching-Mechanik – eigentlich alles auf den Kopf gestellt und geändert, aber ins Positive.“ Der Sprung aus dem deutschen Baseball in eine der professionellsten Organisationen des Baseballs war groß. Fischer nahm ihn mit Geduld und Disziplin – Eigenschaften, die ihn auch durch schwierige Phasen getragen haben.

Seine erste Saison begann vielversprechend: Mit dem Dodgers-Team in der Dominikanischen Republik gewann er gleich die Meisterschaft in der Dominican Summer League. Doch 2024 kam der Rückschlag. Nach nur drei Spielen stoppte ihn eine Ellbogenverletzung. „Nichts Schlimmes, aber ich konnte einfach nicht werfen“, erinnert sich Fischer. Acht Wochen Pause, tägliche Reha, Aufbauarbeit. „Solche Phasen sind frustrierend, wenn du zuschauen musst. Aber sie machen dich mental stark.“

Der Weg zurück war behutsam. Die Geschwindigkeit kam langsam, dann stetig. Inzwischen liegt sein Fastball wieder konstant bei 93 Meilen pro Stunde (ca. 150 km/h), Spitzen bis 95 sind möglich. „Ich habe gemerkt, dass es wieder hochgeht. Es braucht einfach Zeit.“ Im Sommer folgte der nächste Schritt – der Call-up nach Arizona, ein Zeichen des Vertrauens seitens der Organisation.

Gleichzeitig eine harte Schule. Durch den Call-up wurde aus dem Starter zumindest im ersten Jahr ein Reliever. Für Tim Fischer eine ungewohnte Situation. „Du machst dich warm, weißt aber nie, ob du auch zum Einsatz kommst. An manchen Tagen bereitest du dich mehrfach vor, spielst dann aber doch nicht“. In einer Partie stand der junge Regensburger für genau einen Pitch auf dem Mound. Er holte das Aus, beendete das Inning, danach warf ein anderer Pitcher.

Unterstützung durch Legionäre und Academy

Aktuell nutzt Fischer die Offseason in Regensburg, um gezielt an seiner Entwicklung zu arbeiten. Unterstützung bekommt er dabei von den Guggenberger Legionäre und der Regensburger Baseball Academy, wo seine Laufbahn einst begann. Der junge Pitcher arbeitet nach den Trainingsplänen seiner Dodgers-Coaches, aber insbesondere Martin Brunner begleitet ihn ebenfalls auf dem Weg zurück zu alter Stärke. „Ich kann hier alles machen, was ich brauche“, sagt Fischer. „Das Training ist individuell, die Betreuung top. Ich habe die besten Voraussetzungen, um mich auf die nächste Saison vorzubereiten.“

Hinzu kommt ein Trainingspartner, der ebenfalls einen außergewöhnlichen Weg geht: Dominic Scheffler, Schweizer Pitcher in der Organisation der Cincinnati Reds und ebenfalls aus der Academy, nutzt wie Fischer die Möglichkeiten bei Legionären und Academy. Die beiden Talente arbeiten quasi Seite an Seite an Technik, Kraft und Präzision. Zwei junge Europäer, die in den USA um ihre Chance kämpfen – und in Regensburg ihre Baseball-Basis haben.

Pro-Talk in der Regensburger 3rdBase-Halle: Tim Fischer mit dem Schweizer Dominic Scheffler, der bei den Cincinnati Reds unter Vertrag ist. (Foto: Schellkopf)

Dass die Dodgers derzeit um die World Series kämpfen, ist für Fischer zusätzliche Motivation. „Man ist schon stolz, Teil der Organisation zu sein, wenn man sieht, dass sie back to back im Finale stehen“, sagt er. Ein deutscher Pitcher hat es bislang noch nicht in die Major League geschafft. Tim Fischer glaubt daran, dass ihm dies im Trikot der Dodgers gelingen kann. „Das ist natürlich ein Ziel, das noch einmal extra anspornt.“

Bis dahin bleibt der Weg lang – und geprägt von kleinen Schritten. „Ich setze mir Zwischenziele“, sagt Fischer. „Erst eine Liga höher, dann weitersehen. Das große Ziel ist klar, aber entscheidend ist, jeden Tag besser zu werden.“

In Regensburg findet er dafür die richtigen Bedingungen: ein vertrautes Umfeld, erfahrene Coaches und Trainingspartner, die den gleichen Traum verfolgen. Während in Los Angeles die Lichter der World Series brennen, legt Tim Fischer in der stilleren Baseballhalle am Donaupark die Grundlage dafür, dass sein Name irgendwann selbst in diesem Rampenlicht auftauchen könnte.

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