Guggenberger Legionäre machen mit dem 7:3-Sieg in Paderborn einen wichtigen Schritt in Richtung Finale. Vance mit vorentscheidendem Hit, Schmidt im Schlussinning mit Zauberplays im Doppelpack.
Aus einer, bei Lichte betrachtet reichlich mittelmäßigen, US-Fernsehserie stammt ein Satz, der sich in der deutschen Übersetzung fast schon zu einer Art Sprichwort entwickelt hat. “Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert” pflegte der Anführer des sogenannten A-Teams stets nach einer erfolgreichen Mission zu konstatieren.
Martin Helmig dürfte sich am Samstag in Paderborn ganz ähnlich gefühlt haben. Sein Plan mit den Guggenberger Legionären hat beim Spiel 3 der Halbfinal-Serie wirklich gut funktioniert. Mit dem 7:3 sind die Regensburger dem Finale der Deutschen Meisterschaft ein wichtigen Schritt nähergekommen. Die Mission von Manager Helmig und seinem Team ist aber noch lange nicht erfüllt. Dazu braucht es zunächst am Sonntag einen weiteren Sieg gegen die Untouchables.
Die Chancen dafür sind auch durch den Spielverlauf vom Samstag gestiegen. Helmig und sein Pitching Coach Michael Wäller mussten in der Partie mit Joe Cedano de Leon und Aljo Sujak nur zwei Werfer zum Einsatz bringen. Ein vielleicht entscheidender Aspekt. Gerade vor dem Hintergrund, dass den Regensburgern mit Kieran Lovegrove und Pablo Guillen zwei starke Pitcher fehlen und es am Sonntag ja sogar zu zwei Partien kommen kann.
Schwieriger Auftakt
Es war über weite Strecken ein sehr enges Spiel, das gerade für die Regensburger eher schwierig begann. Gleich der erste Wurf von Joe Cedano de Leon traf den gegnerischen Batter. Wenig später sorgte ein Wild Pitch für die frühe Paderborner Führung, wie in allen bisherigen Spielen.
Die Guggenberger Legionäre bewahrten aber unter der Regie ihres Managers die Ruhe, verfolgten weiter den Matchplan. Das machte sich bezahlt. Lou Helmig verbuchte nach Double von Terrell Joyce den Ausgleich. Joyce holte dann nach Single von Daniel Patrice für die erste Regensburger Führung. Die hielt allerdings nicht lange. Ein Walk bei Bases loaded bescherte den Untouchables den Ausgleich.
Dann hatten die Pitcher auf beiden Seiten erstmal das Geschehen unter Kontrolle. Erst im fünften Inning bewegte sich wieder etwas auf dem Scoreboard. Blöd für Regensburg, dass es sich quasi um ein Kopie des letzten Runs handelte. Erneute nahmen die Paderborner einen Punkt per Walk entgegen. Die Legionäre lagen plötzlich wieder zurück.
Sujak stark, Vance schlägt zu
Das Helmig-Team bewahrte aber weiter die Ruhe, glaubte an seine Chance. Auf dem Mound hatte inzwischen Aljo Sujak übernommen. Er lieferte sein bisher wahrscheinlich bestes Spiel für Regensburg ab. Trotzdem fehlten den Guggenberger Legionären noch Punkte, um wieder in die Partie zu kommen. Ein Fall für Matt Vance. Einmal mehr lieferte die Legionäre-Legende genau im richtigen Moment ab. Sein Single durch die Mitte reichte nicht nur für den Ausgleich durch Devon Ramirez. Alex Schmidt flitzte auch noch gleich über Home und brachte sein Team wieder in Front.
Die Regensburger hatten die Untouchables doch noch zu fassen bekommen und waren nicht gewillt, noch einmal loszulassen. Daran änderte auch der dubiose Rauswurf von Daniel Patrice nichts, für ihn musste dann Pascal Amon auf der First Base ran.
Alex-Schmidt-Special im Schlussabschnitt
Im achten Inning bauten die Legionäre durch Lou Helmig nach Jimenez-Single und Terrell Joyce nach Sacasa-Single die Führung noch einmal aus. Der Schlussabschnitt entwickelt sich dann zu einer Art Alex-Schmidt-Special. Der Shortstop sammelte zunächst nach Sacrifice Fly von Antonio Torres einen weiteren Punkt ein.
In der folgenden Defensive sorgte Schmidt dann dafür, dass die Paderborner nicht mehr auf dumme Ideen kommen können. Mit Runner auf Base und bei einem Aus packte Schmidt gleich zwei Zauberplays nacheinander aus und zeigte zur Freude seiner Mitspieler, warum er auch gerne mal das Human Highlight Reel genannt wird.
High Noon in Paderborn
Am Sonntag wird es jetzt für die Regensburger darum gehen, sich selbst zu belohnen. Es fehlt noch ein Sieg. Um 12 Uhr geht es in Paderborn los, High Noon sozusagen. Dann wartet wieder Scharfschütze Roldan Ochoa auf die Oberpfälzer. Auch er muss allerdings erst zeigen, ob er zweimal in Folge einen derart starken Auftritt wie in der Armin-Wolf-Arena hinlegen kann. Sollte es im vierten Spiel für Regensburg schiefgehen, muss eine fünfte Partie ab 15.30 Uhr für die Entscheidung in der Serie sorgen.