Regensburg entscheidet das Bayern-Derby im Deutschlandpokal in Spiel 3 am Ende doch noch deutlich. Am nächsten Wochenende kommt Heidenheim.
Es war ganz sicher nicht die einfachste Serie für die Guggenberger Legionäre in dieser Saison. Das bittere Aus im Rennen um die Deutsche Meisterschaft gegen Paderborn steckte immer noch in den Knochen und Köpfen. Die Haar Disciples hatten schon während der Bundesliga-Saison bewiesen, dass sie ein sehr unangenehmer Gegner sind. Unter dem Strich hat die Mannschaft von Manager Martin Helmig am Wochenende diesen Charaktertest sehr gut bestanden. Auch wenn es dafür drei Spiele brauchte. Eine der wirklich guten Nachrichten dabei, gerade mit Blick auf die noch zwei zu gewinnenden Titel: Terrell Joyce ist an diesem Wochenende wieder wirklich ins Schlagen gekommen, unter anderem mit insgesamt drei Homeruns.
Souveräner Auftakt
Die erste Partie am Samstag war im Grunde eine klare Angelegenheit für die Gastgeber. Es dauerte zwar ein wenig, bis die Legionäre in Schwung kamen. Dazu gehörte auch die 1:0-Führung durch Haar. Das war aber nicht wirklich problematisch, was nicht zuletzt an Joe Cedano de Leon und Terrell Joyce lag. Der eine zeigte eine wirklich gute Leistung auf dem Mound, der andere lieferte mit vier Hits bei vier At Bats nicht nur einen Homerun, sondern auch fünf RBI aus. Zu den Erfolgsfaktoren gehörte einmal mehr auch Alex Schmidt, der ebenfalls bei jedem Versuch auf Base kam und drei Runs nach Hause brachte.
Trotz des alles in allem klaren 9:2-Erfolgs offenbarte auch diese Partie eines der Hauptprobleme der Guggenberger Legionäre im Laufe der Saison. Die Mannschaft nutzt ihre Chancen nicht konsequent genug. 19 Runner, die auf den Bases stranden, sind bei einer solchen Partie schon wirklich viel.
Böse Überraschung
Mit dem ersten Sieg in der Tasche legten die Regensburger dann auch am Sonntag recht schwungvoll los. Im zweiten Inning setzte Lou Helmig die Homerun-Serie des Wochenendes mit einem weiten Schlag ins Softball-Feld fort. Daniel Patrice nach SacFly von Eric Harms und Antonio Torres nach Single durch Nino Sacasa sorgten direkt im Anschluss für die 3:0-Führung.
Wer gedacht hatte, die Serie würde nun locker in zwei Spielen den Guggenberger Legionäre gehören, durfte sich gleich im nächsten Inning verwundert die Augen reiben. Da herrschte vorübergehend etwas Chaos. Der Regensburger Starter Aljo Sujak öffnete mit zwei Walks und zwei Balks die Tür, die Disciples marschierten gleich in Mannschaftsstärke ein. Nach vier Runs für die Münchener zog Martin Helmig die Notbremse und brachte James Larsen, eigentliche Playing Coach der Legionäre 2, auf den Mound. Larsen musste nach einem Error an der dritten Base in dem Inning noch zwei Runs hinnehmen, hatte die Lage aber danach richtig gut unter Kontrolle.
Die vermeintlich komfortable Führung mit drei Punkten hatte sich da aber schon in einen ebenso großen Rückstand verwandelt. Die Hoffnung auf ein Comeback der Hausherren in dieser Partie wurde im fünften Inning durch den nächsten Homerun von Terrell Joyce noch einmal befeuert. Stattdessen legten aber die Gäste noch einmal nach und holten sich die Partie. Statt eines gemütlichen Sonntagnachmittag-Sieges standen die Legionäre plötzlich wieder unter Druck.
Starkes Comeback mit Unterstützung
Martin Helmig holte sich mit Athletik-Coach Philipp Weishaupt einen ebenso kampferprobten wie lautstarken zusätzlichen Motivator ins Dugout und mit Nick Miceli einen nervenstarken Werfer auf den Hügel. Offenbar keine schlechte Kombination. Im dritten Inning hob die Legionäre-Rakete wieder ab.
Für den Treibsatz sorgte erneut Terrell Joyce mit seinem dritten Homerun des Wochenendes. Diesmal brachte er Elias von Garßen und Eric Harms mit ins Ziel. Wenig später hämmerte Matt Vance den Ball durch die Mitte und schickte bei seinem Double die Kollegen Schmidt, Sacasa und Ramirez nach Hause.
Haar versuchte, sich noch einmal zu wehren und holte in der nächsten Offensive den ersten Punkt. Aber die Legionäre legten direkt nach, bauten die Führung weiter aus. Alex Schmidt holten nach Single durch Elias von Garßen den siebten Punkt. Ein Double von Daniel Patrice brachte weitere Runs (Elias von Garßen, Terrell Joyce). Den vierten Zähler des Spielabschnitts fuhr Nino Sacasa nach SacFly von Devon Ramirez ein.
Bereits im nächsten Inning war die Partie und damit die ganze Serie für die Guggenberger Legionäre entschieden. Alex Schmidt legte mit einem schönen Double ins Rightfield den Schalter um, Edoardo Cornelli flitzte zum 11:1 über Home. Das Spiel endete damit frühzeitig per Ten-Run-Rule.
Nächstes Duell gegen Heidenheim
Der Titelverteidiger steht damit erneut im Halbfinale des Deutschlandpokals. Gegner werden am kommenden Wochenende die Heidenheimer Heideköpfe sein. Der ewige Rivale erlebte wie die Legionäre ein schmerzvolles Aus im Halbfinale der Deutschen, meldete sich aber mit zwei Siegen gegen Hamburg zurück. Die Heideköpfe werden sicher alles daran setzen, ihre letzte Chance auf einen Titel und die Teilnahme am Europacup zu nutzen. Am Samstag ab 15 Uhr und Sonntag um 12 Uhr wollen die Guggenberger Legionäre aber zeigen, dass sie in dieser Saison die stärkere Mannschaft sind.